Forschen schon im Kindergarten – Frühförderung oder Frühüberforderung?

Vier- bis siebenjährige Mädchen und Jungen können nach dem Konzept des Chemiegartens bereits in der Kindertagesstätte experimentieren und forschend lernen. Das soll nicht nur ihre Freude an Naturwissen- schaften und Technik fördern, sondern vor allem ihr Selbstbewusstsein stärken, ihre Feinmotorik schulen und ihre sprachlichen Ausdrucks- fähigkeiten erweitern.

Man könnte meinen, dass hier ein weiteres Konzept zur Frühförderung angeboten wird. Gerade in den letzten Wochen ist diese Thema wieder in vielen Zeitschriften und Fachzeitschriften präsent (FOCUS 14/2010 „Die Alete-Elite“ und Betrifft KINDER 05/2010 „Was heißt Frühförderung und naturwissenschaftliche Bildung im Kindergarten?“). Aus kritischer Sicht möchte ich dazu mein Konzept des Chemiegartens erläutern.

Das Konzept des Chemiegartens ist es, gemeinsam mit den Kindern Wege des Entdeckens zu beschreiten. Die Kinder sind aktiver Gestalter und Beweger und nicht passiver Konsument eines Frühförderungsangebotes.

Das Bemühen der Kinder, eine Sache zu bewältigen, hat stets einen höheren Stellenwert als die Wertung des Ergebnisses ihrer Anstrengungen. Es gibt weder falsche noch richtige Arbeitsweisen, Ergebnisse, Schlussfolgerungen, Ideen und Vorstellungen. Denn die Kinder liefern stets Argumente dafür, warum ihre Erkenntnisse mit ihren Beobachtungen übereinstimmen. So entsteht eine Vielfalt von individuellen Ergebnissen. Werden diese mit allen Kindern besprochen, stoßen sie selbst auf eventuelle Widersprüche. Und dies ist dann ein eigener, und damit sehr wertvoller, Erkenntnisgewinn. Ohne Überforderung.

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